Dienstag, 12. August 2008

Eine Reise in die Vergangenheit (11.8.08)

Eine Reise in die amerikanische Geschichte unternahmen wir am letzten Montag. Unser Hotel lag ideal in Lexington, MA, um den „Minuteman National Historic Park“ zu besuchen. Bei den kleinen Örtchen Lexington und Concord fielen im April 1775 die ersten Schüsse im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.

Die Old North Bridge, Schauplatz eines der ersten Gefechte


Minute-Man-Denkmal mit Emerson-Gedicht auf dem Sockel

Ein Schuss („the shot heard ‘round the world“, Emerson) löste sich, und so begann „the first forcible resistance against British agression“ (Denkmalspruch). In dem Park – Eintritt frei – wird die Geschichte des Unabhängigkeitskrieges, der Minutemen (eine Miliz, die innerhalb einer Minute einsatzbereit sein musste) und des Koloniallebens erzählt. Die Stelle, an der Paul Revere gefangengenommen wurde, ist besonders markiert. Er ritt damals von Boston los, um die Miliz vor den anrückenden Briten zu warnen, wurde aber unterwegs von ihnen aufgespürt.

Es ist wirklich toll gemacht, ein schöner Wander- bzw. Fahrradweg mit vielen Originalschauplätzen. Ehemalige Wohnhäuser von Minutemen, Gasthäuser, Schlachtfelder und Gräber von britischen Soldaten säumen den Weg.

Hartwell Tavern

Parkranger stehen für Informationen zur Seite und spielen teilweise sogar Szenen nach. Ein freundlicher Ranger (er erzählte uns stolz, dass seine Vorfahren 1848 aus der Nähe von Mainz in die USA ausgewandert sind) demonstrierte uns den Gebrauch einer Originalmuskete, der gebräuchlichsten Waffe zu dieser Zeit (das wäre bestimmt auch was für ein namentlich nicht genanntes Schnäutzelchen gewesen :-)).

Ein guter Schütze konnte damals ungefähr 4 Schüsse pro Minute abgeben – die preußische Armee sogar 5! Die Bleikugeln sind mehr als murmelgroß und schlagen hässliche große Austrittswunden.

Fiese Austrittswunden...

Die möchte ich nicht abbekommen!

Man muss sich vorstellen, dass sich die Armeen damals bis weniger als 25 m gegenüberstanden und keiner auf die Idee kam, mal in Deckung zu gehen! Allerdings kämpfte man nur bei trockenem Wetter, da bei Nässe die Gewehre nicht funktionierten…


Für mich war es sehr, sehr beeindruckend, auf einem solchem Boden zu stehen und diesen ungeheuer wichtigen Moment in der amerikanischen Geschichte hautnah nachvollziehen zu können. Der eine Tag dort hat sicherlich mehr Eindruck hinterlassen als ein ganzes Semester Vorlesung (sorry, Herr Dippel!!). Also, wenn ihr mal in der Nähe von Boston seid und euch für Geschichte interessiert, geht da unbedingt hin!!! Mehr Infos gibt’s unter http://www.nps.gov/mima/

Buckman Tavern in Lexington - man beachte die zeitgenössische Fahne!

Schlachtlinie der Miliz auf dem Lexington Green

Der Minuteman und ich :-)


Emersons Haus in Concord

Das hübsche Dörfchen Concord hatte daneben für mich als angehende Amerikanistin noch weitere Schmankerl zu bieten: Berühmte Schriftsteller wie z.B. Ralph Waldo Emerson (Grüße an Debbie L. ;-) !!), Henry David Thoreau oder Nathaniel Hawthorne lebten und arbeiteten dort. Diese drei sind auch dort auf dem Sleepy Hollow Cemetery beerdigt.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo ihr beiden,
als ich die Namen "H.D. Thoreau" "N.Hawthorne" gelesen habe sind einige Erinnerungen bei mir erwacht.
Beide habe ich in Amerika keinnen gelertn, Hawthorne mit "The Scarlet Letter" und von Thoreau habe ich ein Buch zuhause mit verschiedenen Erzählungen. Schön, dass ihr auch so etwas besichtigt!! :-)
Viele Grüße und noch tolle Erfahrungen weiterhin wünscht Euch,
Laura

Anonym hat gesagt…

Jaja, Lexington und Concord haben doch gleich einige Glocken geläutet. Ich kann mir einen gewissen Prof vorstellen wie sehr er abgehen würde, wenn er wüsste, was du dir freiwillig an Kultur so in deinem Urlaub reinziehst *fg*

Naja, der Neid wird mit jedem Post größer den ich lese...

Heike hat gesagt…

*gg*