Montag, 30. August 2010

Independence Day

Obwohl es schon eine ganze Weile her ist, wollte ich doch noch kurz etwas zum 4. Juli, dem amerikanischen Unabhängigkeitstag schreiben. Entgegen der allgemeinen deutschen Meinung ist das hier ein relativ normaler Tag (dieses Jahr fiel er auf einen Sonntag), an dem die Menschen ihren gewohnten Tätigkeiten nachgehen. Erst abends trifft man sich dann zum Barbecue mit Freunden und schaut danach noch das Feuerwerk an.








Da wir nicht sicherwaren, ob letzteres in San Francisco ob des Nebels überhaupt stattfindet (es fiel dann auch wirklich aus), fuhren Annemarie und ich ins warme und garantiert nebelfreie Mountain View im Silicon Valley. Dort trat die San Francisco Symphony vor ca. 10.000 Zuschauern auf einer schönen Freilichtbühne auf und spielte amerikanische Musik des 20. Jahrhunderts - von George Gershwin bis John Williams. Zu Beginn wurde natürlich erst einmal gemeinsam die Nationalhymne ("The Star-Spangled Banner") geträllert, wozu alle aufstanden und manche auch die Hand aufs Herz legten. In diesem Video könnt ihr mich singen sehen (der Opa hinter mir ist derjenige, der laut und schief singt :-)):






Als das Konzert eigentlich schon zuende war, begann am Himmel ein grandioses Feuerwerk, und das Orchester begann noch einmal zu spielen. Das ging dann insgesamt dreimal so, bis endlich die letzte Rakete erlosch! Insgesamt war es ein sehr gelungener Abend.


Mittwoch, 4. August 2010

"Summer" in the City

Während Deutschland in diesem Sommer schwitzt, frieren wir hier in San Francisco bei momentan 13°C, Nebel und starkem Wind. Diese Temperaturen sind in dieser Stadt durchaus normal, auch wenn es in diesem Jahr angeblich noch kälter ist als sonst. Das liegt einfach daran, dass S.F. auf einer Halbinsel liegt, die von drei Seiten vom 12°C kalten Pazifik umgeben ist. Im Landesinneren herrscht dagegen Sommerhitze (dauerhaft um 30°C); die Luftmassen treffen aufeinander und der berüchtigte Nebel entsteht. Momentan ist es sogar in Alaska wärmer!!

Seit ein paar Wochen haben wir die Sonne leider nur sehr selten gesehen. Wenn man Glück hat, kommt sie im Stadtteil Pacific Heights, wo das Konsulat liegt, über Mittag für 2-3 Stunden raus. Dort wo ich wohne, im Inner Richmond, ist sie wegen der Nähe zum Ozean leider noch viel seltener anzutreffen. Besonders krass sind die Temperaturunterschiede zu den Orten ringsherum: Kollegen, die in der East oder South Bay leben, berichten oft von Temperaturunterschieden von 20°C auf dem Weg von bzw. zur Arbeit!! Aber auch in der Stadt gibt es riesige Differenzen: Während Downtown (wo übrigens auch die Wetter-Messstationen stehen!) und in den süd-östlichen Stadtteilen die Sonne scheint, kommt es oft vor, dass weiter im Westen und Norden dicker Nebel hängt. Die Wolken erscheinen oft wie eine Wand, die ganz plötzlich anfängt und über die Hügel gekrochen kommt.

Jetzt sagt ihr bestimmt: "Aber in Kalifornien ist es doch immer warm und sonnig!" Tja, das dachte ich auch vorher :-(... Für den Süden und das Landesinnere stimmt das auch - aber wie sagen die Einheimischen so schön: "San Francisco is not California!" Und da haben sie in mehrerer Hinsicht Recht. Schon der Schriftsteller Mark Twain schrieb: "The coldest winter is the summer in San Francisco." Aber im September und Oktober soll es angeblich schöner werden. Hoffen wir das Beste...

Damit ihr es auch wirklich glaubt, hier ein paar Beweisfotos:


die Brücke ist um diese Jahreszeit fast nie nebelfrei


die Wolken hängen tief


selbst der Strand ist eher trostlos bei dem Wetter...


Ausblick aus dem Konsulats-WC: keine Bucht in Sicht


November ist in diesem Jahr früher!


ein ganz normaler "Sommertag"


in den südlicheren Stadtteilen kann man beobachten, wie der Nebel über die Hügel gekrochen kommt