Freitag, 16. Januar 2009

Bewegte Ferien

Zuerst einmal darf ich euch allen noch nachträglich ein frohes und gesegnetes Neues Jahr 2009 wünschen! Dieser Blog wird noch eine Weile länger existieren, da mein Abenteuer Wisconsin in die zweite Runde geht. Ich werde noch ein weiteres Semester bleiben und in den kommenden Wochen und Monaten hier meine Bachelorarbeit verfassen.

Davor ist aber noch ein paar wenige Tage Ruhe. Doch obwohl die Winterferien in den USA nur knapp vier Wochen dauern, habe ich bereits ein großes Reise- und Erlebnispensum hinter mich gebracht: In den letzten Wochen bin ich während 7 Flügen auf 5 verschiedenen Flughäfen gelandet, habe an 9 verschiedenen Orten übernachtet – und das alles ohne ein richtiges Zuhause.

Nach meinem Auszug aus dem Wohnheim – direkt nach Abgabe des letzten Papers – und dem Wochenende in Chicago flog ich über Weihnachten nach Deutschland. Diese Grenzüberschreitung erforderte ein neues Visum, und so durfte ich mir den ganzen Spaß auf dem Konsulat noch einmal antun :-). Das Gute ist, dass es beim zweiten Mal schon viel weniger stressig ist, da gewohnter.
Durch großartige Unterstützung aus Stevens Point (thanks, Brad!) hatte ich es tatsächlich geschafft, den letzten zwischen den Jahren verfügbaren Termin (23. Dezember, 8:45 Uhr) für ein Visumsinterview zu bekommen – allerdings genau 90 Minuten nach meiner geplanten Landung in Frankfurt (7:15 Uhr). So war mal wieder Spannung angesagt, vor allem auch angesichts der häufigen Flugabsagen wegen schlechten Wetters in Chicago. Doch am 22. Dezember 2008 herrschte strahlender Sonnenschein über dem Bundesstaat Illinois, sodass meine Maschine sogar 15 Minuten eher als geplant abhob. Wir landeten um 7 Uhr in Frankfurt, und um genau 8:29 stand ich vor dem Konsulat. Eigentlich unglaublich, wie perfekt das funktioniert hat! Doch es kommt noch besser: Nach ca. dreistündiger Wartezeit im Konsulat wurde mir mitgeteilt, dass das Visum schon genehmigt ist und sie es so schnell wie möglich abschicken werden. Das Zittern begann von neuem, da ich ursprünglich schon am 30. Dezember wieder in die USA fliegen wollte (und normalerweise wartet man mindestens 2 Wochen auf solch ein Visum). Doch – oh Wunder – als wir am 27. nach ein paar ruhigen Tagen aus der Rhön zurückkamen, lag ein großer DHL-Brief im Briefkasten. Mit einem brandneuen Visum!!!! Unglaublich. Und ich habe auf wundersame Weise sogar überhaupt nichts für den Versand bezahlt. WOW!

Trotzdem habe ich mich entschlossen, noch über Neujahr zuhause zu bleiben und wenigstens ein oder zwei alte Freunde zu besuchen. Der ganze Aufenthalt war anstrengend genug, da ich auch noch etliche Sachen aus Kassel holen musste und meine Familie auch gerne etwas von mir haben wollte :-). Ich selber trug noch mehr zur Spannung bei, als ich am 1. Januar um 3 Uhr morgens den Reifen unseres Autos platt fuhr, mit dem wir am nächsten Tag zum Flughafen fahren wollten (dank ADAC und vorhandener Sommerreifen aber im Handumdrehen behoben). Ihr seht also, mein Leben ist voller Abenteuer!! Trotz des Stresses, des Aufwands und des folgenden Jetlags war es aber eine gute Zeit in Deutschland.

Am 2. Januar kam ich dann wieder in den USA an und durfte auch einreisen, nachdem ich eine Stunde vor dem Immigration-Schalter gewartet hatte und auch noch einen falschen Stempel in meinen Pass bekommen hatte. Oh je, diese Behörden… Mein Flugzeug nach Stevens Point war zu allem Überfluss dann noch 2 Stunden verspätet, sodass sich mein Abholdienst lange auf dem großen und interessanten Central Wisconsin Airport vergnügen durfte ;-). Erst im Rückblick merke ich, wie stressig das alles war. Aber nichtsdestotrotz bin ich immer sicher und gesund angekommen und hatte Freunde, die mir helfen – so viel Grund zur Dankbarkeit!

CWA hat genau fünf Gates *lol*

Am Morgen des 3. Januar – nach ca. 15 Stunden schon wieder am CWA!! – flog ich zum Skifahren nach Colorado, doch dazu folgt bald ein eigener Post. Nun bin ich bereits wieder im beschaulichen kleinen Stevens Point, Wisconsin und habe sogar schon den nächsten großen Schritt hinter mich gebracht: meinen Umzug in einen echten amerikanischen Trailer. Danke an meine tollen Freunde (Jutta, Richard, Amanda, Sarah, Bob) für die Unterstützung – ich wüsste nicht, was ich ohne euch machen sollte! Heute haben wir einen großen Schreibtisch gekauft UND sogar in den Trailer geschafft, was gar nicht so einfach war. Wir mussten dazu alle Füße abschrauben, zwei Türen aushängen und haben trotzdem noch die Wand versaut. Aber jetzt ist er drin, und zusammen mit einem großen neuen Bücherregal steht erfolgreicher Büroarbeit hoffentlich nichts mehr im Wege! Ich bin jedenfalls in meinem Element, da ich all meine Unterlagen darauf ausbreiten kann :-). Fotos von meinem neuen Zuhause folgen hoffentlich bald mal…

Keine Kommentare: