Montag, 1. September 2008

Bleibt alles anders

Ersteinmal noch GANZ HERZLICHEN DANK an meinen tollen Co-Autor Armin, der diesen Blog mit seinen kreativen Beiträgen sehr bereichert hat, wie ich finde!!! Da er jetzt wieder in Deutschland ist und bald sein Studium (Geschichte und Fachjournalismus) beginnen wird, müsst ihr ab jetzt mit meinem Schreibstil Vorlieb nehmen :-)… Im vorletzten Beitrag habe ich auch noch zwei Fotos aktualisiert, wo man unsere Reiseroute nachverfolgen kann.

Nach so viel spannenden Erlebnissen waren die letzten Tage eher gemächlich. Und obwohl ich nicht zum ersten Mal in den USA bin, ist der Kulturschock noch immer nicht ganz abgeklungen. Als Deutscher stellt man sich eigentlich nicht vor, WIE anders Nordamerika ist (wenigstens war das bei mir so). Alles, aber auch wirklich alles ist anders: Die Straßen, Häuser, Bürgersteige (falls es welche gibt), Autos, Ampeln, Fenster, Gärten, Türen, Duschen, Toiletten, Steckdosen, Geschäfte, Öffnungszeiten…

Ein paar kurze Beispiele (sorry, es wird ein wenig grafisch!): Die Toiletten sind allgemein viel größer als in Deutschland. Es gibt keinen Klodeckel, und die Brille ist nicht durchgehend (siehe Foto).

In der Schüssel befindet sich ein großer See, in den alles reinkommt und der dann mit einem lauten Geräusch (es ist wirklich laut – mein Zimmer ist direkt neben dem Waschraum!!) heruntergespült wird. Auf fast allen Toiletten steht groß: „1.6 gallons/6 liters per flush“ (pro Spülung). Bei den Duschen kann man normalerweise nur die Temperatur einstellen, nicht die Wassermenge.


Zum Thema Autos: An der Ostküste gab es erstaunlich viele deutsche Autos (v.a. VW und BMW) sowie Saabs (juhu!!). Man sah außerdem fast keine älteren Modelle. Hier im Mittleren Westen dominieren große Pickups (sehr praktisch!!) und SUVs; man sieht auch viele Schrottkisten.

zwei Saabs in Connecticut

Saab aus Wisconsin in Massachusetts

Armin (ca. 1,90) und ein mittelgroßer Pickup


Die Augen gewöhnen sich schnell an das veränderte Äußere. Innerlich jedoch fällt es mir immer noch schwer, mich an das Land meiner Träume anzupassen. Die College-Umgebung ist ungewohnt und überflutet mich mit ständig neuen Eindrücken. Obwohl meine Uni nur 8.000 Studenten hat, kommt es mir vor wie 80.000 – was wohl daran liegt, dass die meisten auf dem Campus wohnen. Am letzten Wochenende sind die meisten eingezogen. Da alle mit Eltern kamen, glich das Wohnheim einem Ameisenhaufen. Der riesige Parkplatz, auf dem vorher gähnende Leere herrschte, ist nun bis auf den letzten Platz gefüllt.

Gestern ist dann auch meine Zimmerkollegin eingezogen. Sie scheint ganz nett zu sein, aber mit ihren Sachen ist das Zimmer jetzt wirklich winzig. Außerdem konnte ich nicht so gut schlafen, weil ihr Kühlschrank immer an- und ausging. Sie hat auch einen Fernseher, Mikrowelle, Kaffeemaschine, Bügeleisen, Playstation, Sofa, Radio, Fisch und was man sonst noch so braucht mitgebracht.


Was mir im Moment wirklich fehlt, ist Ruhe. Auch tagsüber. Hier ist immer jemand um einen herum, meistens stehen alle Türen offen (liebe GHR’ler, ich fühle mich stark an unser Teamhaus erinnert – nur noch größer :-)!). Als Mensch, der ab und zu mal allein sein muss, ist das gerade etwas schwierig für mich. So genieße ich es, dass zum Campus das sogenannte „Schmeeckle Reserve“ gehört, ein kleines Waldstück mit See, Wildtieren und leider auch vielen Mücken. Wenn ich abschalten will, gehe ich dorthin und genieße die Natur…

Ich glaube, wenn ich mich eingewöhnt habe, wird es wirklich toll hier. Die Leute sind alle total nett und freuen sich, Deutsche zu treffen. Ich brauche nur noch ein wenig Zeit… Bitte denkt weiter an mich in euren Gebeten – Joh. 15,5!!!

1 Kommentar:

Margaret hat gesagt…

ich wuensche dir viel gluck, und naturlich bet ich fuer dich. Ich muss nur sagen... dein Schmeeckle Reserve wird nicht so besonders toll im Winter sein. ;)