Mittwoch, 26. Mai 2010

"In Big Sur we take some time to linger on..."

Vor bereits vier Wochen, am langen Pfingstwochenende (im Konsulat haben wir das Glück, sowohl an deutschen als auch an amerikanischen Feiertagen frei zu haben!), unternahm ich einen kleinen Road Trip in die Bucht von Monterey, etwa zwei Autostunden südlich von San Fran. Unterwegs machte ich Halt an vielen schönen Stränden, doch es war leider jeweils viel zu kalt und windig, um sich zu sonnen oder gar ins Wasser zu gehen. Die Landschaft war trotzdem wunderschön und beeindruckend. Seht selbst...


Half Moon Bay

Pigeon Point Lighthouse - gleichzeitig eine Jugendherberge

man kann dort wohl auch öfters Wale beobachten; ich habe aber keinen gesehen

ideales Wetter für Kitesurfer!


Auf dem Weg nach Monterey stoppte ich in Santa Cruz, einer Stadt, die fürs Surfen und für ihre Stundentenszene bekannt ist. Das Surfmuseum ist im ehemaligen Leuchtturm untergebracht (s.u.). Direkt dahinter im Wasser tummelten sich eine Handvoll Surfer und warteten auf die perfekte Welle. Die ließ aber meist länger auf sich warten - wenn's hoch kommt, war vielleicht alle 5 Minuten etwas Surfbares dabei. Mir wäre es langweilig geworden...


davon ließen sich die todesmutigen Surfer aber nicht abhalten und sprangen von den Klippen ins Wasser, um an die beste Stelle zu gelangen

endlich!

Hauptstraße in SC

it's all about surfing!

An diesem Abend wollte ich eigentlich in Monterey übernachten, doch dort fand an diesem Tag ein Autorennen statt. So waren alle Motels entweder ausgebucht oder wollten keine Coupons annehmen. Da ich keine Lust hatte, $100 für ein Zimmer zu bezahlen, fuhr ich kurzerhand ins ca. 20 km entfernte Salinas weiter, wo ich sowieso das John Steinbeck Center besichtigen wollte. Dort fand ich auch ohne große Mühen ein preislich akzeptables Zimmer, und am nächsten Morgen fuhr ich zum Museum, das sich dem Literaturnobelpreisträger John Steinbeck widmet. Die Multimediaausstellung zu seinem Leben und Werk war sehr interessant; ich habe mir gleich "East of Eden" gekauft :-).

John-Steinbeck-Haus (nicht das Museum)

Danach ging es zurück ans Meer nach Pebble Beach, einem hübschen Ort, in den man nicht so einfach reinkommt - es sei denn, man ist Anwohner oder bezahlt eine Eintrittsgebühr von $9,50. Grund ist der 17-Mile-Drive um die gesamte Halbinsel, der so beliebt ist, dass der Ort gutes Geld damit machen kann. Der Eintritt hat sich aber auf jeden Fall gelohnt: Es ist eine wunderschöne Strecke mit tollen Aussichten, wilden Stränden, ruhigen Wäldern - und Golfplätzen. Ich habe mich jedes Mal gefragt, wie die Leute direkt neben dem stürmischen Ozean den Ball überhaupt in die Nähe des Loches bekommen. Aber anscheinend ist gerade das die Herausforderung...

Spanish Bay

ja, das ist wirklich ein Golfplatz. Gefühlte Windstärke: 8.

Weiter ging es zur "Lone Cypress", einem bekannten Wahrzeichen der Gegend, das natürlich von Scharen von Touristen mit Kameras umlagert war. Auch ich war eine davon:






so habe ich mir Kalifornien vorgestellt (es war nur viel wärmer in meiner Vorstellung ;-))!



Bucht von Carmel



Im berühmten Golfclub "Pebble Beach Golf Links", wo diesen Monat unter internationaler Beteiligung die diesjährigen U.S. Open stattfanden. Man beachte den Ferrari hinter dem Putting Green.


nettes Motel für die zweite Nacht

An diesem Abend erkundete ich ein wenig den Hafen von Monterey und aß Fischsuppe in einer Schüssel aus Sauerteig (eine lokale Spezialität). Vorbei an der Cannery Row, wo früher Sardinenkonserven hergestellt wurden, ging es nach Pacific Grove. In diesem schönen kleinen Örtchen (Robert Louis Stevenson lebte dort u.a.) machte ich bei Sonnenuntergang noch ein paar Fotos.




Hafen von Monterey


Cannery Row

Sonnenuntergang in Pacific Grove




Am Morgen des dritten Tages fuhr ich weiter nach Carmel-by-the-Sea und Big Sur. Die Landschaft wurde von Minute zu Minute spektakulärer.


Unterwegs hielt ich noch an der Carmel Mission, einer ehemaligen spanischen Missionsstation, die 1770 von Franziskanermönchen gegründet wurde. Es ist ein sehr hübsches Areal mit einem tollen Garten und Bauten im spanisch-mexikanischen Adobe-Stil.












Bibliothek

Küche

Zelle des Gründers

Weiter ging es nach Süden in die Gegend um Big Sur, wo die Berge steil ins Wasser fallen. Die Landschaft erinnerte mich teilweise an den Lago Maggiore im Tessin - nur hier ist es ein ganzer Ozean statt eines Sees. Die Straße schlängelt sich kilometerlang zwischen Bergen und Meer und bietet unglaubliche Ausblicke, die schon die Red Hot Chili Peppers in ihrem Lied "Road Trippin'" besangen.


krasse Brücke



Jetzt verstehe ich auch die Liedzeile "Blue, you sit so pretty west of the 1"! :-)

menschenleere Strände, ...

...tolle Aussichten...

...und verrückte Buchläden


Im Gegensatz zu den Red Hot Chili Peppers konnte ich leider nicht lange im wunderschönen Big Sur verweilen, sondern musste den ganzen Weg zurück in die Stadt fahren. Ich würde jedoch jederzeit noch einmal herkommen!


fast wieder zuhause - im Hintergrund die Brücke und die Marin Headlands

1 Kommentar:

Debby hat gesagt…

Monterey war mein Lieblingsort in California! Da ist es einfach zu schööön und der 101 ist ja einfach der Hammer! Neid pur!